Hasta Luego Cuba

Vor 3 Tagen flog ich von Havanna nach Trinidad (Das Land, nicht die Stadt). Nach vier Wochen kommunistischer Mangelwirtschaft, sowie einer enormen Skepsis vor allem möglichen Essen und einem noch immer schmerzenden Magen, landete ich wieder zurück im Kapitalismus. Ach, was malte ich mir im Flugzeug aus, welch genüssen vielfältiger, nicht verseuchter, Gaumenfreuden ich mich hingeben würde. Wenn ich nur endlich wieder die Wahl hätte an jeder Straßenecke ohne Bedenken Essen kaufen zu können.

Das erste Essen war dann eine Subway-Butze, direkt in der Ankunftshalle. Ich weiß, ich weiß, es ist eine Schande und alles. Aber auch dieses, aus freien Stücken gekaufte, tatsächlich leckere Subway-Sandwich, das viel zu teuer war, war einfach nur geil. Ich entschuldige mich für nichts!

Wenn ich mich auch ein bisschen Schäme mit meiner neuen, wiedergewonnen Freiheit solch eine schlechte Wahl getroffen zu haben. Die Insel ist eine ehemalige britische Kolonie und schlechte Entscheidungen aus freien Stücken zu treffen ist ja irgendwie auch wieder britisch. Ich passe mich also nur an.

Zurück im Kapitalismus

Tatsächlich ist das wiederkommen in den Kapitalismus ein kleiner Kulturschock gewesen. Zwar wird jetzt nicht mehr „Taxi, Taxi“ bis hin zur Ohnmacht geschrien. Angeboten wird es trotzdem und locker gelassen wird auch nicht. Nun darf man sein Geld überall loswerden. Ob man will oder nicht.

Und wenn ich jetzt eine Tüte Chips kaufe, dann ist die zweite Gratis. Das ich eigentlich nicht mal eine haben möchte, ist völlig nebensächlich. Schließlich ist das gerade das Angebot und wenn ich es einfach nur ganz genau betrachte, ist die erste Tüte im Prinzip ja auch kostenfrei, da sie im Menü des Subway-Sandwich enthalten ist. Das Menü kostet schließlich doch etwas mehr als nur das Sandwich, aber dafür gibt es ja schließlich auch Chips! Gratis!

Ich kann mit meiner neuen Freiheit nicht umgehen, nehme lächelnd auch die Chips entgegen und fühle mich nach einer Sekunde des Glückes, so einen guten Deal gemacht zu haben, verarscht. Blöde Chips. Die ebenfalls kostenfreie, weil im Menü einbepreiste, Cola schmeiße ich halb leer weg. Ich trinke doch gar keine Cola mehr. Die Chips sind dann aber irgendwie doch ganz lecker.

St. Lucia

Anflug auf St. Lucia.

Am nächsten Tag geht es nach St. Lucia. Hier habe ich eine Airbnb Butze, auf dessen Dach sich eine Baustelle befindet. Macht ja nichts.

Ich vermisse die krähenden Hähne, die mich morgens jeden Tag viel zu früh auf Kuba geweckt haben. Allgemein drehen sich die Gedanken noch viel über das Erlebte.

Sicherlich auch, weil die emotionalste und schönste Erfahrung ganz zum Schluss kam. Die Erlebnisse rund um meinen Geburtstag waren der Höhepunkt meiner Kubareise. Aber auch sonst hat mir das Leben dort viel Spaß gemacht. Ich möchte gerne Spanisch lernen und dann wiederkehren. Noch tiefer in das Kuba abseits der Touristen abtauchen und das Leben dort kennenlernen. Argentinien kommt wieder in den Kopf.

So verbringe ich 3 entspannte Tage bei schlechtem, selbstgemachten, Essen auf St. Lucia und verarbeite. Kurze Pause vom Touristen-Sein.

Die Insel ist so britisch, jede Mimik, jede Gestik, sie kommen mir aus meiner Zeit in Großbritannien bekannt vor. Irgendwie ein bisschen langweilig nach meinem ersten Abenteuer in der Latinokultur.

Nichtsdestotrotz ist es die Karibik. In meinem Garten steht ein Bananenbaum, von dem ich mich seit Tagen frage, ob die Früchte wohl schon genießbar sind. Die Pause aber tut dennoch gut. Hier gibt es Internet und es kann aufgeholt werden, was aufgeholt werden muss. (Zum Beispiel drei Blogposts innerhalb von 2 Tagen zu schreiben)

Segeln auf Martinique

Morgen geht es mit einer unbekannten Anzahl fremder deutscher Touristen für drei Wochen aufs Segelboot. Wir werden nach Trinidad & Tobago Segeln und dort zum Karnival gehen. Ob das angesichts des Coronavirus eine tolle Idee ist, wird sich wohl herausstellen. Bei meinem kurzen Aufenthalt dort, sagten mir zwei Einwohner, dass sie wegen der hohen Gefahr wohl nicht gehen werden. Ob sie generell eher panische Menschen sind weiß ich nicht.

Da wir scheinbar fast ausschließlich in Buchten halten werden, wird sich die Internetsituation wiederholen. Diesmal nicht, weil es unpraktisch und teuer ist, sondern weil ich auf einer 50.2 Fuß Segelyacht in irgendeiner Bucht in der Karibik schlafen werde.

Ein hartes Los.

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