
Nach einer kurzen Stippvisite auf Kuba, ging es spontan und ungeplant schon nach wenigen Tagen weiter. Ausgerüstet mit Klamotten für 30 Grad, Sonne und Strand in der Karibik, kam ich am Dienstag bei 15 Grad und Dauerregen in einem Land an, das seit nunmehr zwei Jahren ganz oben auf meiner Reiseliste steht: Kolumbien.
Bogotá
Der Flug nach Bogotá wurde im Flughafen Havanna nicht angekündigt. Man musste irgendwie wissen, dass es ihn gibt und wo man sich anzustellen hat. Da ich nicht im inneren Kreis der Wissenden war, musste ich fragen und wurde zwar wirsch, aber zumindest mit den korrekten Informationen versorgt. Auch am Gate ließ sich kein Hinweis auf den bevorstehenden Flug finden, aber ich folgte einer Gruppe Kolumbianer und saß letztendlich im Flieger. An einem anderen Gate als auf der Karte stand, und zu einer anderen Abflugzeit als angekündigt, aber im richtigen Flieger.
Nach 3 Stunden Flugzeit sind wir in Bogotá gelandet. Gespannt auf die neue Umgebung und glücklich über die Freiheit einfach eine andere Währung zu besitzen, und nicht auf der Straße den besten Tauschkurs zu finden, machte ich mich als frischer Millionär (1 EUR = 4.200 COP) auf den Weg mit dem Taxi in die Innenstadt, wo mein Hostel auf mich wartete. Schon während dieser Fahrt fiel mir auf, wie angenehm einfach ich die Leute hier auf spanisch verstehen kann. Das war auf Kuba bis zuletzt wegen des starken akzents unglaublich schwer. Der Taxifahrer stellte mir dann gleich ein ganzes Touristenprogramm inkl. Restaurant und Club-Empfehlungen, und was an welchem Tag am besten zu erledigen sei, zusammen.
Schon während der Fahrt begann dann das was die nächsten drei Tage einfach nicht so wirklich aufhören wollte. Es regnete. Es regnete und regnete und regnete und wenn es gerade nicht regnete dann bereitete sich die Stadt auf den nächsten Regen vor. Nun gut, ich bin auch zur Regenzeit gekommen. Wer außerhalb dieser Saison kommt (2x im Jahr) der wird sicherlich einen noch besseren Eindruck der Stadt bekommen. Ich weiß nach zwei Tagen Dauerregen, dass der Verkäufer meiner Jacke und ich aneinander voebeigesprochen haben müssen, als wir von Regendicht redeten.
Mein Hotel befindet sich in La Candelaria, dem historischen Zentrum der Stadt, in der es viel zu entdecken gibt. Es ist einfach bei einem Kaffee in einem der vielen Cafés mit Leuten in Kontakt zu kommen. Und der Kaffee ist sowieso hervorragend.

Eine Tour ohne Dauerwerbung

Um die Stadt gezielter kennenzulernen buchte ich eine Free Walking Tour und um mich zu fordern, wählte ich diesmal, zum ersten Mal, die spanischsprachige Variante. Zwei Jahre fleißiges Lernen zahlten sich aus und ich war unglaublich glücklich nicht nur gerade so mitzukommen, sondern wirklich zu verstehen was der Guide zu erzählen hatte. Und das war wirklich spannend und endete anders als beim letzten Mal nicht in einer Dauerwerbesendung für Produkte an deren Läden wir gerade vorbeigekommen sind.









In der Tour eingeschlossen war auch eine Kostprobe verschiedener Früchte, die hier so wachsen. Wer schon einmal frische Banane oder Ananas in Südamerika gegessen hat, mag sie in Deutschland nicht mehr anfassen. Aufgrund der vorzeitigen Ernte und des Transports geht viel vom Geschmack verloren. Doch diesmal gab es nicht so wirklich Früchte die wir auch kennen, sondern vielmehr lokale Spezialitäten, die es bei uns nicht im Supermarkt zu kaufen gibt.

Ich habe mir die meisten Namen nicht gemerkt, aber wer jemals die Chance bekommt Lulo zu essen oder als Saft zu trinken sollte die Gelegenheit sofort wahrnehmen. Ein Traum ist diese Frucht!
Zum Abschluss gab es noch einen traditionell zubereiteten Kaffee, ebenfalls ohne aufdringlich zum Kauf zwingen zu wollen, sondern stattdessen in der Tour inkludiert.

Dringend empfohlen wurde mir von verschiedensten Personen das typische Essen von Bogota zu probieren: Ajiaco. Eine Suppe mit Hühnerfleisch, die nicht ganz so recht weiß wo sie geschmacklich enden möchte. Der Suppe sind drei verschiedene Kartoffelsorten beigemischt, sowie Oliven, gefolgt von einem Maiskolben, mit dem man schön Löffeln kann. Dazu gibt es dann noch weißen Reis und Avocado. Während das alles nach einer etwas verrückten Mischung klingt ist das Ergebnis allerdings überraschend lecker und ziemlich sättigend!

Schokolade
Während mir klar war, dass es in Kolumbien guten Kaffee gibt, und auch geschmackvolle Früchte, war ich komischerweise etwas unwissend, dass es hier auch wirklich unglaublich gute Schokolade zu kaufen gibt. Nach einer Kostprobe wollte ich mir eine Packung kaufen. Am Ende konnte ich mich nicht entscheiden und so wurden es Fünf Packungen und eine Salsa Ajillo de Coco zum Würzen von Essen. Vielleicht teile ich nach meiner Rückkehr etwas der Schokolade. Wahrscheinlich aber wird sie den deutschen Boden niemals betreten.
Drei Tage sind dann auch wirklich ausreichend um das historische Zentrum und etwas drum herum in aller Gemütlichkeit zu entdecken. Ohne Regen wäre es sicher auch in zwei Tagen gegangen. Und so setze ich mich am Freitag in den Flieger nach Armenia um dort im benachbarten Salento einen guten Freund zu besuchen, der sich alle Mühe geben wird mir seine Region zu zeigen.
Die Pläne, die er hat klingen auf jeden Fall sehr cool und ich freue mich ihn nach 2 Jahren Online-Unterricht in Persona kennenzulernen. Mein Sprachlehrer Leíder.
Mega Fotos, super geschrieben! Oh man du hast da Obst gegessen.. jetzt wird alles in Deutschland nur okay schmecken … Du muss Chimimoya probieren, seeehr sehr lecker.
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Wow Sebas ! Me encanta como describes mi pais! Cada región de Colombia tiene algo unico que te enamora de una forma particular.
Ich bin gespannt auf deinen Ansicht von Medellin und Salento.
Saludos a Leider!
(Obwohl ich ihn nicht kenne, denke ich, dass ein ausgezeichneter Lehrer ist!)
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