Sebastians Reise

Nachdem ich gut in Varadero angekommen bin und mich dank hervorragenden Mojitos, ideale Wetter und perfektem Strand schnell von einer kleinen Flugzeugerkältung erholen konnte, geht der Aufenthalt im All-Inclusive Luxus-Schuppen so langsam dem Ende zu. Zeit sich der Planung der Weiterreise zu widmen.

Dazu habe ich den Reiseführer, den ich bereits 2014 geschenkt bekommen habe, am Strand endlich mal öffnen können und habe mir eine kleine Rundreise für die nächsten drei Wochen zurechtgelegt. Da ich eher negatives über die Autovermietung hier gehört habe und eigentlich auch keine Lust habe mich selber hinters Steuer zu setzen, kam eigentlich nur Taxi oder Bus in Frage.  Für den ersten Teil der Reise, der mit den wirklich langen Strecken, habe ich mich aus Kostengründen für den Bus Viazul entschieden.

Viazul

Viazul ist eine Reisemöglichkeit, die für Touristen geschaffen wurde um günstig und vorallem zuverlässig reisen zu können. Mit einem Netzwerk das alle größeren Städte umfasst, scheint es auch für mich das ideale Transportmittel. Wer ein Ticket haben möchte, möge sich vorher online einen Bus buchen, das Ticket ausdrucken und zur Fahrt mitbringen. Das sollte mindestens eine Woche im Vorraus geschehen und wer kurzfristig innerhalb der nächsten 3 Tage verreisen möchte, hat eher Pech gehabt, da die Busse dann voll sind. Zu dem Zeitpunkt zu dem ich nach den Tickets schaue, am 17.1, für den 23.1, ist die frühestmögliche buchbare Busreise in meine Richtung am 7.2.

Nach einem kurzen Moment der Panik stellte sich raus, dass es möglich sei an der Bus Station selber noch Tickets zu bekommen, die Online einfach nicht mehr buchbar sind. In dem Falle solle man aber sehr gutes Spanisch zur Kommunikation, oder aber Stift und Papier zum Aufschreiben der Reisedaten mitnehmen. Nach drei Jahren Spanischunterricht in der Oberstufe ist die Entscheidung klar.

Mit Stift und Papier bewaffnet mache ich mich an einem sowieso regnerischen Tag im Touribus auf den Weg in die Touristadt Varadero und glaube, auch wenn diese Stadt sehr durch den Staat gefördert und in Schuss gehalten wird, einen ersten kleinen Einblick in das echte Kuba zu bekommen.

Von dem Abladeort schlendere ich durch die, von Touristen bevölkerten, Gassen auf der Suche nach dem Viazul Busterminal. Auch hier wieder schicke alte Autos. Die, zumindest in Varadero, hauptsächlich Taxen sind und jagt auf Touris machen.

Am Busterminal angekommen, stellt sich alles als total unproblematisch heraus, da die Leute hervorragend Englisch sprechen. So ist es kein Problem die ersten drei Fahrten im Voraus zu buchen und damit steht die Reiseplanung der nächsten 3 Wochen.

Der Plan

Zunächst geht es am 23.1 von Varadero nach Santa Clara. Dort hat Che Guevara während der Revolution einen Panzerzug erfolgreich überfallen können und damit den Weg für den Sturm auf Havana freigemacht. Standesgemäß liegt er dort nun auch begraben, nachdem er zunächst gute 40 Jahre in irgendeinem Massengrab im Dschungel von Bolivien verschollen war.

Von dort geht es nach Camaguey, was eine besonders kulturelle Stadt mit buntem Nachtleben sein soll. Danach führt der Weg über die koloniale Hafenstadt Trinidad in die ebenfalls historische Hafentstadt Cienfuegos.

Dort wird noch einmal durchgeatmet bevor es weiter nach Havanna geht. In der Hauptstadt werde ich eine gute Woche bleiben und dank des früheren Reisedatums noch meinen Geburtstag feiern. Nach einem Tag des ausnüchterns kommt mein Visum an sein Ende und es geht ins Flugzeug weiter über Trinidad nach Martinique.

Nun kann ich es fast nicht erwarten die Zeit im Hotel hinter mir zu lassen und Kuba abseits des Luxus-All-Inclusive-Hotelbunker zu erleben. Obwohl, morgen gibt es noch eine Massage am Strand. Und übermorgen geht es vielleicht Schnorcheln. Also schlecht ist es nun auch wieder nicht.